Tipps und Tricks zum Malen mit Acrylfarben
Unser aktuelles Projekt mit Acrylfarben wurde durch meinen Wunsch, etwas mehr Farbe in mein graues Büro zu bringen, ins Leben gerufen. Ein angenehmes Arbeitsumfeld trägt doch ungemein zur Verbesserung der Stimmung und der Produktivität bei und so sollten die Bilder vor allem eins sein: bunt. Ein neues Ziel für unsere kreativen Abende war geboren.
Die Inspiration
Für ein neues kreatives Vorhaben braucht es zunächst eine Inspiration als Ausgangspunkt. Dies kann ein Acrylbild eines anderen Künstlers, ein Foto, eine Landschaft oder einfach nur eine Grundstimmung, die Du in Bilder fassen willst, sein. Auf Instagram habe ich die wundervollen Bilder von @lilalalle_handcrafts entdeckt, die uns als Vorlage dienen sollten. Sie trafen genau unsere Erwartung von farbenfrohen, fröhlichen Bildern und schienen uns nicht allzu kompliziert in der Umsetzung zu sein. Wie sich zeigte, haben wir dennoch viele Stunde und Abende bis zur Fertigstellung benötigt und einiges an Erfahrung gewonnen. Die wesentlichen Erkenntnisse möchte ich hier zusammenfassen. Vielleicht hilft es Dir bei Deinem nächsten kreativen Projekt mit Acrylfarben!
Die richtigen Acrylfarben
Eine der wesentlichen Erkenntnisse: es lohnt sich, in hochwertige Acrylfarben zu investieren! Da unsere Bilder aus vielen verschiedenen Farbtönen bestehen sollten, haben wir günstige Farben gewählt. Véro hat dazu noch ein paar Acrylfarben aus ihren Vorräten beigesteuert. Bei den großen Flächen unserer Bilder mussten wir nahezu alle Farbflächen noch einmal nachmalen. Die Deckkraft nach nur einer Farbschicht war einfach nicht ausreichend. Bei anderen Bildern ist dies vielleicht nicht hinderlich, aber bei diesen flächigen Bildern die einzelnen Pinselstriche zu sehen haben wir eher als störend empfunden. So haben wir in das Nacharbeiten viele zusätzliche Stunden investiert.
Bei Véros hochwertigeren Farben ergab sich dieses Problem nicht. Diese waren schon nach der ersten Schicht schön gleichmäßig und deckend. Wenn Du Dir also viel Frust und Aufwand ersparen willst, dann achte bei der Planung Deines Projektes darauf, hochwertige Materialien zu verwenden.
Übergänge malen
Wir haben festgestellt, dass die Übergänge in den Bildern besonders aufwändig zu malen waren. Verschaffe Dir also vorab einen Überblick, an welchen Stellen es Farbübergänge gibt. Wie sich herausstellte, waren die Blätter auf den Bildern als feine Konturen besonders zeitintensiv. Am Anfang habe ich den Fehler gemacht, erst die Blätter als Ausgangspunkt für die weiteren Flächen zu malen. Hierdurch musste ich dann um sämtliche feinen Linien herum malen und an vielen Stellen später mit schwarz nachbessern.
Bei meinem zweiten Bild bin ich es geschickter angegangen und habe erst die Hintergrundflächen gemalt und am Schluss die Blätter darauf gesetzt. Dies war wesentlich einfacher und ordentlicher zu malen. Was blieb waren die einzelnen Übergänge zwischen den Farben. Aber auch hier haben wir dazugelernt.
Übergänge Abkleben
Das Übermalen der einzelnen Flächen hat uns an den Rand der Verzweiflung gebracht. Sehr hilfreich war es, die jeweiligen Flächen einer Farbe mit Kreppband anzukleben. So kannst Du eine Fläche bequem ausmalen, ohne auf die Übergänge zu achten. Dann eine kurze Trocknungsphase abwarten und die Farbfläche erneut übermalen.
Wenn Du Dir klar machst, welche Flächen Du in welcher Farbe malen willst, ersparst Du Dir auch ein häufiges Pinsel-Auswaschen. Auch hier hatten wir bei unseren ersten Versuchen viel zu tun, da wir nach jeder Fläche eine neue Farbe ausgewählt haben.
Beim Kreppband musst Du nicht auf besonders teures Material zurückgreifen. Das kostengünstige Malerkrepp ist bestens geeignet. Du willst das Kreppband ja nachher auch wieder von Deinem Bild abbekommen, ohne eine darunter liegende Farbschicht abzureißen. Wenn Du etwas gröberes Kreppband verwendest, solltest Du lediglich sicherstellen, dass die Ränder gut anliegen. Ansonsten gibt es verlaufende Farbübergänge. Falls dies doch einmal passieren sollte, kannst Du die Farbüberschüsse vorsichtig mit einem Messer abkratzen und dann in der richtigen Farbe erneut übermalen.
Trocknungszeiten
Absolut unerlässlich sind ausreichende Trocknungszeiten. Diese solltest Du bei einem Farbwechsel einplanen, vor allem, wenn Du die Technik des Abklebens genutzt hast. Nichts ist schlimmer, als das Kreppband bei noch nicht vollständig getrockneter Farbe abzuziehen!
Wir haben die Acrylbilder zwischendurch immer wieder auf die Heizung gelegt, das hat den Trocknungsvorgang deutlich beschleunigt. Bereits nach 20 Minuten waren die Acrylfarben gut getrocknet und wir konnten mit dem nächsten Farbton weitermachen.
Vor dem Auftragen der feinen Elemente sollten die Bilder allerdings über Nacht durchtrocknen. Hier musst Du die Handflächen beim Malen auf dem Bilduntergrund abstützen und jegliche noch nicht durchgetrocknete Fläche führt zu unschönen Verschmierungen zu diesem sehr fortgeschrittenen Zeitpunkt der Fertigstellung. Bewahre hier also auf jeden Fall Ruhe und gib den Farben Zeit zum Trocknen.
Das gemeinsame Erlebnis
Das Schönste an diesem Vorhaben der Büroverschönerung war definitiv die gemeinsame kreative Tätigkeit! Alleine wäre ich ein ums andere Mal versucht gewesen, das Projekt der Acrylbilder abzubrechen und mein Büro einfach dem tristen grau in grau zu überlassen. Zusammen haben wir uns aber gegenseitig motiviert und doch immer wieder die Tischdecke als Unterlage auf dem Küchentisch ausgebreitet und weitergemacht.
Jeder von uns hatte kleine Patzer in seinen Bildern, Übergänge, die verlaufen sind oder Wasserflecken auf der Farbe oder den ein oder anderen unüberlegten Pinselstrich. Hier konnte der andere jeweils aufbauen und unterstützend zur Seite stehen.
Außerdem gehen bei der Erstellung der Acrylbilder einige Stunden ins Land und so bleibt viel Zeit fürs Sinnieren, Austauschen oder einfach nur Unsinn reden. Suche Dir also einen Kreativ-Buddy und überrede ihn oder sie zu einer gemeinsamen Mal-Aktion!
Tipps und Tricks für Dein Projekt mit Acrylfarben
Hier noch einmal die Zusammenfassung unserer Erkenntnisse für das kreative Projekt mit Acrylfarben:
Verwende möglichst hochwertige Farben, so sparst Du Dir das lästige Nachmalen und erhältst direkt mehr Deckkraft.
Klebe Übergänge ab, damit kannst Du große Flächen schneller Ausmalen.
Lasse Dir viel Zeit für das Abkleben und verwende nicht zu feines Kreppband mit ausreichender Klebekraft, damit die Übergänge später sauber sind.
Wenn Du mehrere Bilder malen willst, fange sie am besten gleichzeitig an. Damit sparst Du Dir das Hin und Her für das Pinsel-Auswaschen und kannst Trocknungszeiten effektiv nutzen.
Suche Dir einen Partner für Dein kreatives Projekt. Gemeinsam macht die kreative Tätigkeit viel mehr Spaß und bei dem Malen mit Acrylfarben habt Ihr viel Zeit für Gespräche. Ein Partner kann Dir auch bei Entscheidungen helfen und Dich bei kleinen Patzern aufbauen.
Das Ergebnis - Acrylbilder im Büro
Ich finde, das Ziel wurde auf jeden Fall erreicht, mein Büro ist nun deutlich bunter! Es bereitet mir große Freude, die Bilder auf der Arbeit zu betrachten und ich wurde auch schon von ein paar Kollegen lobend auf die Werke angesprochen.
Wenn ich sie anschaue wird mir jedes Mal in Erinnerung gerufen, wieviel Arbeit in den Acrylbildern steckt und auch, wieviele Abende Véro und ich damit verbracht haben. Es ist schön, ein eigenes kreatives Werk während der Büroarbeit zu sehen.