“Himmlisch einfach”: Wolkenhimmel mit Aquarellfarben malen

In meinen früheren Versuchen mit Aquarellfarben einen Himmel zu malen, habe ich den Hintergrund zunächst mit einem breiten Flachpinsel blau gemalt und anschließend mit einem Zewa die Farbe weg getupft um weiße Wolken zu erhalten.

Auf meiner Suche was ich heute an diesem trüb grauen Sonntag mit meinem neuen Aquarellmalkasten schönes zaubern kann, bin ich auf die Videoserie von Wolfgang B. bei You Tube gestoßen. Es ist lange her, dass ich regelmäßig gemalt habe und noch länger her, dass Silke und ich einen Aquarellkurs an der VHS besuchten. Ich brauche daher etwas “himmlich Einfaches” für den Einstieg, gern mit einigen Erläuterungen zu der Farbzusammenstellung. Wolfgang B. hat eine Serie von sechs Videos gemacht und erklärt in mindestens zwei davon, wie er mit der Nass-in-Nass-Technik und ausgewählten Farben Wolkenhimmel kreiert.

Erster Versuch

Ich starte mit einer Ansicht vom Gardasee, folge seinen Anweisungen und stelle schnell fest, dass es es für die ungeübte Hand nicht so einfach ist, die Farben so zu setzen, dass sie passend ineinander laufen bzw. das Blatt genau ausreichend zu befeuchten. Auch Ole gelingt es nicht so einfach die zarte Himmelsstimmung zu treffen, allerdings hat er auch in der Grundschule das letzte Mal mit Aquarellfarben und Pinseln gemalt. Ist mein Himmel anfangs noch recht hell, wird er beim nächsten Schritt viel zu dunkel, offenbar ist der Grund nun doch zu feucht bzw. die Farben falsch gemischt. In diesem Video malt Wolfgang B. das gesamte Bild mit einem breiten Flachpinsel. Ich scheitere nicht nur am Himmel, auch am Steg im Bildvordergrund und an den Wellen. Bei ihm sehen sie wie Wellen aus, bei mir wie kurze Striche. Insgesamt finde ich mein Ergebnis enttäuschend. Mein Bild wirkt von den Farben her schmutzig und dadurch bedrohlich, wie kurz vor einem Umwetter, die Vorlage dagegen hat eine frische Helligkeit und erinnert den Betrachter sehr gut an den schönen Gardasee.

Zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=NvJdbrS45Hs

Neuer Versuch

Übung macht den Meister, während sich Ole anderen Dingen zuwendet, klicke ich ein weiteres Video, eine Winterlandschaft mit trübem, gelb-grauen Winterhimmel. Es ist etwas verwirrend diesem Video zu folgen, denn nicht immer wird erklärt, welche Farben aktuell genau verwendet werden. Interessant wiederum ist, dass er den größten Teil beider Bilder aus einer Mischung aus Ultramarin blau und Sienna gebrannt in unterschiedlichem Mischverhältnis benutzt. Es ergibt ein schönes grau, viel natürlicher als wenn man Deckweiß mit Schwarz mischen würde.

Damit sich beim Malen des Himmels Gelb und Blau nicht zu grün vermischen, hat er einen guten Trick parat. Er nutzt Weiß, vermischt es mit Sienna Natur und trennt so geschickt Gelb und Blau.

Auch gefällt mir, wie er im noch feuchten Bild einfach mit der Pinselrückseite helle Baumstämme in die Baumgruppe bringt.

Dieses Mal gelingt mir das Bild besser, allerdings rätsel ich noch warum seine Übergänge im Himmel so sanft sind, während es bei mir noch recht harte Übergänge gibt. Dennoch bin ich froh, motiviert durch seine Anleitung heute zumindest ein schönes Bild geschaffen zu haben.

Aus der Übung habe ich folgendes gelernt:

  • mit Sienna gebrannt und Ultramarin Blau erhält man einen schönen, vielseitig einsetzbaren Grauton

  • mit Hilfe von Weiß verhindert man, dass Gelb und Blau sich im Himmel zu einem Grünton mischen

  • mit einem Messer, einer Pinselrückseite oder einer Plastikkarte kann man im noch feuchten Bild helle Linien erzeugen, z.B. um Baumstämme anzudeuten

  • im ersten Versuch, war das Blatt zu feucht, die Farbe die ich neu aufgetragen habe ebenfalls, es macht Sinn die ersten drei Tipps, mit denen Wolfgang B. jedes seiner Videos beginnt, zu beherzigen ;-)


3 Tipps vom Wolfgang B.

  • Spare niemals am Papier! Er empfiehlt Arches, Saunders Waterford oder Fabriano

  • Beachte den Feuchtigkeitsgrad des Papiers! Gleichmäßiges oder partielles Befeuchten schafft weiche Verläufe

  • Nass-in-Nass – die Pinselfüllung kontrollieren, um unschöne Ränder „Blumenkohlränder“ zu vermeiden, darf der Pinsel nicht zu nass sein

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