Ich darf Fehler machen

Egal, ob Du denkst, Du kannst es oder Du kannst es nicht - Du wirst auf jeden Fall recht behalten. Dieses Zitat von Henry Ford ist mir schon an vielen Stellen, vor allem in Ratgeberbüchern über Self-Empowerment begegnet. Ich finde, es ist ein Hammer-Zitat und eigentlich ist damit schon alles gesagt. Glaube an Dich und Du wirst es schaffen. Ende der Geschichte.

Doch wie so oft steckt der Teufel im Detail, diesmal in der Frage der Umsetzung. Mir fällt es schwer, von mir selbst überzeugt zu sein, mich im Kleinen und Großen zu motivieren um dann womöglich auch noch über mich hinauszuwachsen. Wenn ich im Job einen Vortrag halten soll oder die Ausarbeitung einer Präsentation für die oberste Führungsebene ansteht, denke ich nicht als erstes: hey, das ist eine tolle Gelegenheit, mich zu beweisen. Ich spüre vielmehr aus meinem Bauch dieses Gefühl aufsteigen, kann die Stimme in meinem Kopf hören, den Druck an meinem ganzen Körper spüren und bin nach alldem überzeugt, dass ich von Glück reden kann, wenn ich mich nicht total blamiere. Höchstwahrscheinlich ist es ein Klischee, wenn ich davon ausgehe, dass es vor allem Frauen schwer fällt, dieses innere Gedankenkonstrukt zu bekämpfen. Es führt wohl zu weit, die Ursachen dafür in der Erziehung und den gesellschaftlichen Gepflogenheiten zu suchen. Und tatsächlich ist dies auch nur eine ganz persönliche These. Das Geschlecht ist an dieser Stelle auch völlig unerheblich, ich will mich lieber daran machen, meine eigenen Vorbehalte gegen mich selbst auszuräumen!

Von einer Freundin habe ich ein tolles Buch empfohlen bekommen, es ist von Jim Kwik und heißt „Limitless“, ich habe es hier verlinkt. Jim Kwik liefert einige Ansätze für den Glauben an sich selbst und die Möglichkeit, über sich hinauszuwachsen. Das Lesen von Limitless hat mich wirklich sehr motiviert, ich lege es jedem ans Herz, der Neues ausprobieren und mit seinem inneren Schweinehund ernsthaft ins Gebet gehen will. Auch Kwik greift auf, dass es für das Erreichen von Zielen unerlässlich ist, positiv an die Sache heranzugehen und vor allem davon überzeugt zu sein, es zu schaffen. Dabei muss auch akzeptiert werden, dass Fehler passieren können. Diese sollten nicht als Scheitern gesehen werden, sondern als Chance, zu wachsen. Nur durch den Umgang mit Fehlern kann man sich weiterentwickeln. Dies ist das Growth Mindset im Gegensatz zum Fixed Mindset (ich habe versucht, diese Begriffe sinnvoll zu übersetzen und bin gescheitert, daher belasse ich es einfach beim Englischen).

Die Angst vor Rückschlägen und Hindernissen ist genau der Grund, warum es so schwierig ist, das vielgerühmte Growth Mindset zu entwickeln. Bei dem anstehenden Vortrag oder der zu erstellenden Präsentation will ich ja gerade nicht scheitern, sondern ein herausragendes Ergebnis abliefern!

Als Startpunkt befürwortet Jim Kwik kleine Schritte. Der erste Schritt sollte am besten unmittelbar erfolgen, nicht morgen oder nächste Woche, sondern jetzt. Es ist wichtig, ins Tun zu kommen und nicht zu viel nachzugrübeln. Jim Kwik schreibt dazu, dass der kleinste Schritt mit dem geringsten Aufwand am besten geeignet ist. Konzentration auf das Anfangen statt auf das Ergebnis.
Diese beiden Elemente, das Starten in kleinen Schritten und das Zulassen von Fehlern, sind sehr wesentlich für den Glauben an sich selbst. Anstatt über mögliche Probleme nachzudenken, fange ich an einer Stelle an, die mir besonders viel Spaß macht oder die ich als einfach empfinde. Wenn ich festgestellt habe, dass dies sehr gut klappt, folgt der zweite Schritt. Und dann der nächste. Und der übernächste. Bei der Aufteilung in kleinere Pakete sind Rückschläge notwendiger Teil des großen Ganzen. Es gibt zwangsläufig Bereiche, die mir nicht so gut liegen oder in denen ich mich einfach nicht auskenne. Aber festzustellen, dass bei der Umsetzung Fehler passieren können und es danach trotzdem weitergeht, hilft bei der Weiterentwicklung des Growth Mindset. Ich habe Fehler gemacht und bin immer noch da. Die meisten Dinge können nachträglich noch einmal angepasst werden, ohne dass die Welt untergeht. Und niemand wird es mir nachtragen, einen Fehler gemacht und diesen wieder korrigiert zu haben.

Nur durch die Umsetzung, das Ins-Tun-Kommen und die stetige Verbesserung auf dem Weg können wir lernen, an uns zu glauben und dann auch über uns hinauswachsen. Darum: öfter mal den Kopf ausschalten und einfach loslegen!

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